Parodontitis: Symptome, Vorbeugung und Behandlung von Parodontose
Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates, die zu einer Zerstörung des Zahnfleischs und des Kieferknochens führt. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für Zahnverlust bei Erwachsenen. Ist die Krankheit bereits in einem fortgeschrittenen Stadium angelangt, können oft nur noch chirurgische Eingriffe und Zahnersatz helfen. So weit muss es jedoch nicht kommen. Wenn Du die Symptome einer Parodontitis kennst und regelmäßig Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt vornehmen lässt, lassen sich Zahnfleischprobleme bereits frühzeitig behandeln. Dadurch kannst Du die Auswirkungen von Parodontitis auf Deinen Körper minimieren.
In unserem Ratgeber liest Du, was die Ursachen von Parodontitis sind und welche Anzeichen auf die Erkrankung hindeuten. Zudem erfährst Du, wie sich eine Parodontose behandeln und vorbeugen lässt. Dabei lernst Du die besten Tipps für eine gute Mundhygiene sowie Hausmittel gegen Parodontose kennen. Außerdem erhältst Du Antworten auf häufig gestellte Fragen und weitere wichtige Informationen rund um die Parodontologie.
Das Wichtigste in Kürze 🤓
- Was sind die Symptome von Parodontitis?
Eine Parodontose macht sich im Frühstadium durch gerötetes, empfindliches und blutendes Zahnfleisch bemerkbar. Dabei zieht sich das Zahnfleisch weiter zurück und legt die Zahnhälse frei. Im Laufe der Zeit bilden sich die Kieferknochen zurück, die Zähne lockern sich und können schließlich ausfallen. Um das zu verhindern, ist eine Früherkennung wichtig. Lies hier mehr dazu, an welchen Anzeichen Du die Zahnfleischerkrankung erkennst.
- Wie kann man Parodontitis vorbeugen?
Die wichtigste Maßnahme zur Prophylaxe ist eine gute Mundpflege. Verwende Zahnbürste, Zahnpasta, Zahnseide und Mundspülungen, um Bakterien und Ablagerungen im Mundraum zu beseitigen. Zusätzlich gibt es einige Risikofaktoren, die Du durch Deinen Lebensstil selbst beeinflussen kannst. Lies hier mehr über die Prävention und Hausmittel gegen Parodontose.
- Wie lässt sich eine Parodontose behandeln?
Wird sie früh erkannt, lässt sich der Krankheitsverlauf durch eine gute Mundhygiene, eine professionelle Zahnreinigung und bestimmte Medikamente aufhalten. Sind der Knochenabbau und der Zahnverlust bereits fortgeschritten, sind Operationen und Zahnersatz notwendig. Erhalte hier weitere Informationen dazu, welche Behandlungsoptionen es für Dich gibt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Parodontitis?
Bei Parodontitis – in der Parodontologie auch „Parodontose“ genannt – handelt es sich um eine weit verbreitete Erkrankung des Zahnhalteapparates. Sie entsteht durch Bakterien und andere Mikroorganismen, die an den Oberflächen der Zähne und an den Zahnfleischtaschen haften bleiben. Wenn sie sich vermehren, reagiert das Immunsystem, was zu Entzündungen führt. Diese schädigen das Weichgewebe und die Knochen, die den Zahn stützen. Unbehandelt sorgen die Entzündungen dafür, dass sich der Alveolarknochen abbaut, in dem die Zahnwurzeln verankert sind. Dies führt nach einiger Zeit zu Zahnverlust und weiteren unangenehmen Begleiterscheinungen.
Es gibt drei Arten von Parodontose:
- Chronische Parodontitis
- Aggressive Parodontose
- Apikale Parodontitis
Die chronische Parodontose ist die häufigste Form. Sie tritt in Schüben auf und hat einen eher langsamen Verlauf. Sie kann in jeder Lebensphase entstehen und betrifft vor allem erwachsene Menschen. Eine aggressive Parodontose ist selten. Sie zeichnet sich durch einen schnellen Abbau des Zahnhalteapparats aus. Von der lokalisierten (d. h. räumlich begrenzten) Form sind oft Jugendliche betroffen, während der generalisierte Verlauf (d. h. nicht räumlich begrenzt) bei Menschen ab dem 30. Lebensjahr auftritt. Die apikale Parodontitis bezeichnet eine Entzündung an der Spitze der Zahnwurzel. Diese breitet sich auf das umliegende Gewebe aus und kann akut oder chronisch verlaufen.
Während eine Parodontose im Anfangsstadium noch gut therapiert werden kann, erfordert eine aggressive oder chronische Parodontitis umfassendere Behandlungsmaßnahmen. Zudem kann sie das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere gesundheitliche Probleme erhöhen. Aus diesen Gründen ist es wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Außerdem hilft eine gute Mundhygiene dabei, sie zu verhindern oder unter Kontrolle zu halten.
Symptome einer Parodontitis
Ob Du von einer Parodontose betroffen sein könntest, verrät Dir am besten der Zustand Deines Zahnfleischs. Gesundes Zahnfleisch ist fest und schmiegt sich eng um den Zahn. Die Farbe variiert von Hellrosa über Dunkelrosa bis Braun. Blutungen und Schmerzen beim Zähneputzen oder Essen treten bei gesundem Zahnfleisch nicht auf. In der folgenden Auflistung findest Du die häufigsten Parodontose-Symptome. Treten eins oder mehrere dieser Anzeichen bei Dir auf, könntest Du von der Krankheit betroffen sein. In diesem Fall solltest Du einen Termin bei der Zahnärztin vereinbaren, um mit der Therapie zu beginnen.
- Zahnfleischbluten beim Zähneputzen oder bei Verwendung von Zahnseide
- schlechter Atem, der nicht weggeht
- Veränderungen in der Zahnstellung
- Zahnfleischrückgang
- rotes, empfindliches oder geschwollenes Zahnfleisch
- Ablagerungen von Plaque oder Zahnstein
- Eiter zwischen Zahn und Zahnfleisch
- Schmerzen beim Kauen
- lockere Zähne oder Zahnverlust
- fauliger Geschmack im Mund
- Entzündungsreaktionen im gesamten Körper
Ursachen von Parodontitis
In den meisten Fällen beginnt der Krankheitsverlauf mit Plaque. Plaque ist ein Belag, der hauptsächlich aus Bakterienansammlungen besteht. Er bildet sich, wenn Stärke und Zucker in der Nahrung mit Bakterien interagieren, die sich in Deinem Mund befinden. Wenn Du den Zahnbelag nicht regelmäßig entfernst, kann er sich unter dem Zahnfleischrand zu Zahnstein verhärten. In diesem Stadium lässt er sich nicht mehr durch Zähneputzen oder Zahnseide beseitigen, sondern nur mit einer professionellen Zahnreinigung.
Plaque kann zudem Gingivitis verursachen, die mildeste Form der Zahnfleischerkrankung. Dabei handelt es sich um eine Reizung und Schwellung des Zahnfleischgewebes um die Zahnbasis herum. Sie lässt sich mit professioneller Behandlung und guter Mundhygiene rückgängig machen – allerdings nur, wenn Du sie frühzeitig behandelst, bevor es zu Knochenschwund kommt. Unbehandelt führt eine Zahnfleischentzündung in einigen Fällen schließlich zu Parodontitis: Zwischen Zahnfleischgewebe und Gebiss bilden sich sogenannte Zahnfleischtaschen, die sich mit Bakterien füllen. Diese tiefen Infektionen führen schließlich zu einem Verlust von Gewebe und Knochen – und somit zu Zahnverlust.
❗️ Hinweis: Parodontitis ist ansteckend. Die bakteriellen Erreger verbreiten sich über den Speichel und können dadurch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Dies geschieht z. B. beim Küssen, wenn Du Dir mit jemandem die Zahnbürste teilst oder sogar beim gemeinsamen Rauchen einer Zigarette.
Risikofaktoren
Eine schlechte Mundhygiene ist die häufigste Ursache von Parodontitis. Darüber hinaus gibt es bestimmte Risikofaktoren, welche die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung erhöhen. Zu den Risikofaktoren zählen Erkrankungen, wie Diabetes, ebenso wie Deine Ernährung.
- eine unbehandelte Gingivitis
- Rauchen oder Kautabak
- hormonelle Veränderungen, z. B. in der Schwangerschaft oder Menopause
- Fettleibigkeit
- schlechte Ernährung, einschließlich eines Vitamin-C-Mangels
- genetische Veranlagung
- Medikamente, die den Speichelfluss im Mund verringern
- Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen, z. B. Leukämie, HIV/AIDS und Krebs
- Typ-2-Diabetes, rheumatoide Arthritis und Morbus Crohn
👍 Tipp: Die Angst vor dem Zahnarzt ist bei vielen Patienten der Grund dafür, dass Zahnfleischerkrankungen zu spät erkannt werden. Bist auch Du davon betroffen, erhältst Du im Zahnarztangst-Ratgeber wichtige Informationen darüber, was Du dagegen tun kannst.
Prävention und Hausmittel gegen Parodontitis
Der beste Weg, um Zahnfleischerkrankungen in Schach zu halten, ist eine gute Mundhygiene. Dazu gehören Zahnseide und regelmäßiges, tägliches Zähneputzen. Ergänzend kannst Du noch Mundwasser in Deine Pflegeroutine einbauen. Nachfolgend findest Du die wichtigsten Tipps und Informationen zur Vorbeugung und Therapie von Parodontitis.
7 Tipps für Deine Mundhygiene
- Putze Deine Zähne mindestens zweimal täglich für zwei Minuten.
- Benutze eine Handzahnbürste mit weichen Borsten oder eine elektrische Zahnbürste.
- Verwende fluoridhaltige Zahnpasta oder eine spezielle Zahnpasta gegen Parodontitis, z. B. von Meridol.
- Achte darauf, dass Du alle Zahnoberflächen reinigst.
- Tausche die Zahnbürste alle drei bis vier Monate aus, bzw. öfter, wenn die Borsten verfilzt oder ausgefranst sind.
- Teile Deine Zahnbürste nicht mit anderen Personen, da Parodontitis ansteckend ist.
- Verwende Zahnseide, um die Zahnzwischenräume zu säubern.
Zahnbürste und Zahnpasta bei Parodontose
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Weitere Präventionsmaßnahmen:
- Suche mindestens einmal jährlich die Zahnarztpraxis auf.
- Vermeide es, Tabak zu rauchen und Alkohol zu trinken, um Dein Gebiss zu schonen.
- Achte auf eine Ernährung, die reichlich Vollwertkost sowie frisches Obst und Gemüse enthält.
- Schränke Deinen Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln ein.
- Trinke ausreichend Wasser, damit Deine Mundschleimhäute nicht austrocknen.
- Arbeite bei der Behandlung von Diabetes auch mit einem Zahnarzt zusammen.
👍 Tipp: Sprich mit Deiner Zahnärztin, um weitere Informationen über die richtige Zahnputztechnik und die passenden Utensilien zu erhalten. Sie kann Dich z. B. über Keine Produkte gefunden. und Interdentalbürsten beraten oder Dir eine Zahnpasta gegen Parodontitis empfehlen.
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Hausmittel gegen Parodontitis
Die Mundpflege zu Hause ist wichtig, um die Plaquebildung zu kontrollieren und das Risiko einer Zahnfleischerkrankung zu verringern. Wenn Du frühzeitig mit der Therapie beginnst, können Hausmittel gegen Parodontose bei der Behandlung und Prophylaxe helfen. Die folgenden Parodontose-Hausmittel haben sich in der Praxis bewährt.
- Salzwasserspülungen mit lauwarmem Wasser, mehrmals täglich, helfen, das entzündete Zahnfleischgewebe zu beruhigen. Sie spülen auch Nahrungsreste aus und reduzieren die Bakterienzahl im Mund.
- Ölziehen hilft dabei, die Bakterien und die Bildung von Zahnbelag im Mund zu reduzieren. Das am häufigsten verwendete Öl für diesen Zweck ist Kokosnussöl, da es eine gute antibakterielle Wirkung hat. Nimm für das Ölziehen zwei Teelöffel Kokosöl in den Mund und wirble es dort etwa 20 bis 30 Minuten lang herum. Anschließend spuckst Du es wieder aus.
- Kurkuma ist ein bewährtes, entzündungshemmendes und antioxidatives Mittel. Du kannst es in Pulverform zweimal täglich zum Zähneputzen verwenden oder Deiner Zahnpasta beifügen. Alternativ stellst Du eine Creme aus Kurkuma und Wasser her, die Du auf Dein Zahnfleisch aufträgst.
- Teebaumöl hat antiseptische und antibakterielle Eigenschaften. Wenn Du vor dem Zähneputzen einen Tropfen Teebaumöl in Deine normale Zahnpasta gibst, hilft dies bei verschiedenen Zahnproblemen.
Hausmittel gegen Parodontose
Diagnose und Behandlung von Parodontitis
Um festzustellen, ob Du wirklich unter einer Parodontose leidest, benötigst Du eine Diagnose vom Zahnarzt. Bei einer Routineuntersuchung kann dieser schon in einem frühen Stadium die Anzeichen erkennen und die Entwicklung im Laufe der Zeit überwachen. Dabei erhältst Du Tipps und Behandlungsempfehlungen, damit die Krankheit nicht weiter fortschreitet. Zudem entfernt der Zahnarzt im Rahmen der professionellen Zahnreinigung Plaque und Zahnstein, damit sich Zahnfleischerkrankungen gar nicht erst entwickeln. Deshalb ist es für Patienten wichtig, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen.
Bei einer Diagnose in der Parodontologie wird der Zahnmediziner wahrscheinlich
- eine körperliche zahnärztliche Untersuchung durchführen,
- eine Sonde neben dem Zahn unter dem Zahnfleischrand einführen, um eventuell entstandene Taschen zu messen und
- Röntgenaufnahmen vorschlagen, um Zahn und Kieferknochen zu beurteilen.
Je nachdem, in welchem Krankheitsstadium Du Dich befindest, sieht die Parodontitis-Behandlung anders aus. Nachfolgend lernst Du die gängigsten Therapie-Maßnahmen kennen.
Video: So läuft eine Parodontitisbehandlung ab
Mundhygienemaßnahmen
Von Deiner Zahnärztin erhältst Du Informationen darüber, wie Du die Anzahl der Bakterien in Deinem Mund reduzieren sowie Zähne und Zahnfleisch sauber halten kannst. Dabei gibt sie Dir z. B. Ratschläge zur richtigen Verwendung von Zahnbürsten und Zahnseide. Möglicherweise empfiehlt sie noch weitere Produkte für Deine Mundhygiene, wie eine Munddusche oder ein Mundwasser.
Professionelle Zahnreinigung (PZR)
Bei einer PZR entfernt Deine Zahnärztin Plaque und feste Ablagerungen von den Zahnoberflächen und Wurzeln, poliert Deine Zähne und behandelt sie mit Fluorid. Wenn sich Zahnfleischtaschen gebildet haben, kann eine Tiefenreinigung notwendig sein, um eine erfolgreiche Therapie zu ermöglichen. Eine Tiefenreinigung, auch als Wurzelglättung bekannt, entfernt Zahnstein und raue Stellen an der Zahnwurzel. Das verhindert, dass sich dort Bakterien ansammeln können.
Medikamente & Antibiotika
Es gibt eine Reihe von Präparaten, die Zahnärzte ihren Patienten zur Parodontitis-Therapie verschreiben können. Dazu gehören:
- Spülungen, Gele und andere Produkte, die Chlorhexidin (eine antimikrobielle Verbindung) enthalten
- antibiotische Gele und Mundspülungen
- ein Präparat aus Minocyclin-Mikrokügelchen, das der Zahnarzt in die Zahnfleischtaschen legt, um die Plaquebildung zu verringern
- orale Antibiotika, z. B. in Form von Tabletten oder Kapseln
Gel und Mundspülung mit Chlorhexidin
Nachsorge der Parodontose-Therapie
Der Zahnarzt sollte Dich ein paar Wochen nach Beginn der Parodontitis-Therapie erneut untersuchen. Später genügen Kontrolltermine alle drei bis sechs Monate, um Deine Fortschritte zu beurteilen. Wenn die Zahnfleischtaschen immer noch vorhanden sind, empfiehlt er möglicherweise andere Behandlungsoptionen, z. B. eine Operation.
Chirurgischer Eingriff
Wenn die Entzündung an Stellen fortbesteht, die mit Zahnbürste und Zahnseide nicht erreichbar sind, empfiehlt Dein Zahnarzt wahrscheinlich einen chirurgischen Eingriff. Bei der sogenannten Lappenoperation werden Ablagerungen unter dem Zahnfleischgewebe entfernt. Dafür wird Dein Zahnfleisch, unter örtlicher Betäubung, angehoben und die Zahnwurzeln gereinigt. Anschließend wird alles wieder vernäht. Wenn Du durch die bakterielle Entzündung des Zahnfleisches Knochen verloren hast, kann gleichzeitig mit der Lappenoperation ein Knochentransplantat eingesetzt werden. Der Aufwand der Therapie lohnt sich, denn der Vorher-Nachher-Effekt dieser Parodontitis-Behandlung ist groß.
👍 Tipp: Haben Patienten durch die Parodontose einen Zahn oder sogar mehrere verloren, empfehlen Zahnärzte das Einsetzen von Zahnersatz. Bei kleiner bis mittelschwerer Parodontose kommen Zahnimplantate und Brücken in Frage. Ist der Knochenabbau bereits weiter fortgeschritten, empfiehlt sich ein herausnehmbarer Zahnersatz. Den finanziellen Aufwand der Therapie tragen die Krankenkassen und Patienten anteilig gemeinsam.
Kosten einer Parodontitis-Behandlung
Wie hoch die Behandlungskosten sind, hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab. Beginnt die Parodontitis-Therapie in einem Frühstadium, ist sie weniger aufwändig und damit günstiger. Hier genügt oft eine Basisbehandlung. Wie teuer diese ist, ist von der Zahnarztpraxis und ihrem Standort abhängig. So kann eine Therapie gegen Parodontitis in Berlin günstiger sein als eine Behandlung gegen Parodontitis in München. Im Durchschnitt liegt der Preis für eine Basisbehandlung bei 80 bis 120 €.
Bei einer fortgeschrittenen Parodontose sind umfangreichere Maßnahmen erforderlich, häufig in Form eines chirurgischen Eingriffs. Zahnärzte berechnen hierfür den Preis pro Zahn. Dieser unterscheidet sich ebenfalls von Praxis zu Praxis. Häufig liegt er bei 100 bis 140 € pro Zahn. Sollte eine Zahnfleischtransplantation notwendig sein, können Patienten mit Preisen von ca. 500 € pro Zahnfleischregion rechnen – sowohl bei Parodontitis in München als auch bei Parodontitis in Berlin.
Das übernimmt die Krankenkasse
Die Parodontosebehandlung ist eine Kassenleistung, die von privaten und gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen wird. Dafür musst Du allerdings ein paar Voraussetzungen erfüllen. Zunächst muss der behandelnde Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan erstellen und von der Krankenkasse genehmigen lassen. Bei der Beantragung der Kostenübernahme prüft der Versicherer zudem, ob es sich um eine behandlungsbedürftige Parodontose (Taschentiefe mind. 3,5 mm) und erhaltungswürdige Zähne (Knochenabbau weniger als 75 %) handelt. Bei einem erfolgreichen Antrag umfasst die Kostenübernahme folgende Leistungen:
- Parodontaler Screening Index zur Prophylaxe (alle zwei Jahre)
- Befundaufnahme und Antragsstellung
- Aufklärungsgespräch
- Röntgendiagnostik
- Modellerstellung des Kiefers
- lokale Betäubung
- Behandlung der Mundschleimhaut und Antibiotika
- Zahnsteinentfernung und Wurzelglättung
- chirurgische Eingriffe
Während die konventionelle Parodontose-Therapie eine Regelleistung ist, müssen Patienten bei anderen Behandlungsarten mit einem Eigenanteil rechnen. Dieser Fall tritt etwa dann ein, wenn Du Dich für besonders sanfte, moderne Verfahren entscheidest. Dazu zählen die Therapie mit Laser und die Therapie mit Emdogain-Gel.
Krankheitsverlauf: Die Stadien der Parodontose
Eine leichte Parodontitis beginnt als Gingivitis. Da Symptome im Anfangsstadium nur schwach ausgeprägt sind, erkennen viele Patienten den Krankheitsbeginn selbst nicht. Häufig fällt dies erst beim Zahnarztbesuch auf. Ergreifst Du keine Gegenmaßnahmen oder bleibt die Entzündung unentdeckt, verschlimmert sie sich mit der Zeit. Dabei verläuft die Parodontose in vier Krankheitsstadien.
1. Gingivitis
Die Parodontitis beginnt mit einer Entzündung des Zahnfleischs, die als Gingivitis bezeichnet wird. Eines der ersten Anzeichen für eine Gingivitis ist, dass Dein Zahnfleisch blutet, wenn Du Deine Zähne putzt oder Zahnseide benutzt. In manchen Fällen bemerken Patienten auch Zahnverfärbungen oder eine Zahnsteinschicht, die sich nicht entfernen lässt.
2. Leichte Parodontitis
Im Anfangsstadium der Parodontose bildet sich Dein Zahnfleisch zurück. Das erkennst Du daran, dass Deine Zähne länger wirken. Zudem bilden sich zwischen Gebiss und Zahnfleisch kleine Zahnfleischtaschen, in denen sich Bakterien sammeln. Zahnfleischbluten beim Zähneputzen und Verwenden von Zahnseide kommt in diesem Stadium häufig vor. In manchen Fällen findet bereits ein leichter Knochenabbau statt.
3. Mäßige Parodontose
Bei einer mittelschweren Parodontose bemerkst Du Blutungen und Schmerzen am Zahnfleisch, das sich nun deutlich zurückbildet. Der Zahn verliert allmählich den Halt durch die Knochen, da diese bereits zum Teil zerstört sind. Die Infektion kann auch zu einer Entzündungsreaktion im gesamten Körper führen.
4. Fortgeschrittene Parodontose
Bei einer fortgeschrittenen Erkrankung verschlechtert sich das Bindegewebe, das jeden Zahn an Ort und Stelle hält, deutlich. Das Zahnfleisch und die Knochen, die Deine Zähne stützen, werden zerstört. In diesem fortgeschrittenen Stadium verspürst Du starke Schmerzen beim Kauen, starken Mundgeruch und einen unangenehmen Geschmack im Mund. Zahnverlust tritt zu diesem Zeitpunkt häufig auf.
Gesundheitliche Risiken bei Parodontose
Chronische Zahnschmerzen, Zahnverlust und beschädigte Kieferknochen sind die häufigsten Symptome einer Parodontose, die weit fortgeschritten ist. Die Bakterienherde, welche die Erkrankung verursachen, können jedoch noch andere Folgen für Deine Gesundheit haben. In manchen Fällen gelangen sie durch das Zahnfleisch in den Blutkreislauf und befallen andere Teile des Körpers. Das belastet Dein Immunsystem. So wird die Erkrankung des Zahnfleisches beispielsweise mit Atemwegserkrankungen, rheumatoider Arthritis, koronarer Herzkrankheit sowie Problemen bei der Blutzuckerkontrolle bei Diabetes in Verbindung gebracht. Studien haben gezeigt, dass Parodontitis viele Auswirkungen auf den Körper haben kann. Folgende Krankheiten und Risiken stehen damit in Verbindung:
- schmerzhafte Abszesse
- Probleme bei der Nahrungsaufnahme
- Schwierigkeiten beim Sprechen
- Komplikationen während der Schwangerschaft (niedriges Geburtsgewicht, Fehl- und Frühgeburten)
- Herzerkrankungen, Schlaganfälle
- Atemwegserkrankungen
- Diabetes
- Krebserkrankungen, z. B. Brustkrebs
- rheumatoide Arthritis
FAQ zum Thema: Parodontitis
Per Definition ist Parodontitis eine entzündliche Erkrankung, die das Zahnfleisch und den Apparat betrifft, der den Zahn hält. Sie wird durch Bakterienherde verursacht, die sich auf dem Zahn und im gesamten Mundraum bilden. Wenn Du sie nicht regelmäßig durch eine gute Mundhygiene entfernst, bilden sich Bakterienkolonien, die als Biofilm bezeichnet werden. Der Biofilm schützt die Bakterien vor dem Immunsystem und führt zu einer Entzündung des Zahnfleischs. Häufige Folgen sind schmerzhafte Schwellungen, Blutungen, Zahnfleischrückgang und Zahnverlust.
Das hängt von dem Erkrankungstyp ab. Eine chronische Parodontose schreitet in der Regel nur langsam voran. Hier dauert es zumeist Jahre, bis die Kieferknochen so sehr abgebaut sind, dass ein Zahn ausfällt. Bei einer aggressiven Parodontose ist der Krankheitsverlauf deutlich rapider. Hier kann zwischen den ersten Symptomen und dem Zahnverlust weniger als ein Jahr liegen. Suche deshalb bereits bei frühen Anzeichen einen Zahnarzt auf und leite eine Behandlung ein.
Im Frühstadium können eine professionelle Zahnreinigung inkl. Zahnsteinentfernung sowie eine optimale Mundhygiene die Gingivitis stoppen, bevor sie zur Parodontose wird. Schalte zudem Risikofaktoren, wie z. B. Rauchen, aus. Auch verschreibungspflichtige Medikamente und Antibiotika können gegen Plaque, Beläge und bakterielle Infektionen helfen. In einem fortgeschrittenen Stadium sind häufig chirurgische Eingriffe notwendig. Diese reichen von einer Lappenoperation bis zu einer Rekonstruktion des Kieferknochens. Bei der Behandlung von Zahnverlust empfiehlt sich der Einsatz von Zahnersatz.
Bei Parodontitis solltest Du Zahnpasta mit einem geringen Abrieb verwenden. Der RDA-Wert (Relative Dentin Abrasion) sollte zwischen 30 und 60 liegen. Aufhellungs-Zahncremes mit einem hohen Schmirgeleffekt kommen daher nicht in Frage. Zudem ist Fluorid in der Zahnpasta wichtig. Dieses reduziert effektiv die Beläge. Ideal ist ein Fluoridgehalt von 1000-1500 ppm. Zahnpasta mit Xylit und Chlorhexetidin wirkt zusätzlich gegen bakterielle Zahnfleischinfektionen. Inhaltsstoffe wie Salbei-, Kamille- und Minzextrakte sind antientzündlich und fördern Deine Mundgesundheit.
Spätestens bei folgenden Symptomen solltest Du einen Termin in der Zahnarztpraxis vereinbaren: Zahnfleischbluten beim Zähneputzen oder beim Verzehr harter Speisen, geschwollenes, rotes oder wundes Zahnfleisch, dauerhaft schlechter Atem, Zahnfleischrückgang und lockere Zähne, Geschwüre oder rote Flecken im Mund. Wenn Du unter Diabetes leidest, solltest Du während der Diabetes-Behandlung die Parodontologie einbeziehen. Zwischen Diabetes und Parodontose gibt es Wechselwirkungen.
Im Frühstadium, der so genannten Gingivitis, kann eine gute Mundhygiene einige Veränderungen rückgängig machen und eine weitere Verschlechterung verhindern. Wenn die Krankheit jedoch fortschreitet, können irreversible Schäden auftreten. Der Knochenabbau ist nicht heilbar und erfordert eine Operation, bei der ein Knochentransplantat eingesetzt wird. Ein verlorener Zahn oder mehrere Zähne lassen sich durch festen oder herausnehmbaren Zahnersatz ersetzen.
Quellen und weiterführende Links
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8 KommentareHast Du selbst Erfahrungen mit diesen Thema gemacht, hast eine Frage dazu oder möchtest uns bzw. unseren Lesern etwas mitteilen?
mein freund hat probleme mit dem zahnfleisch. bin mir ziemlich sicher, dass es entzündet ist, vielleicht sogar schon der anfang von einer parodontose. aber er traut sich nicht zum zahnarzt zu gehen, er war bestimmt schon 5 oder 6 jahre nicht da. wie bekomme ich ihn dazu? ich würde auch mit ihm zusammen gehen 😀
Liebe Taynara,
die Dentalphobie ist leider ein weitverbreitetes Problem und eine der Ursachen, warum Menschen an Parodontitis erkranken bzw. zu spät behandelt werden. Es gibt jedoch Zahnarztpraxen, die sich auf Angstpatienten spezialisiert haben. Diese bieten ausführliche Informationsgespräche, Betäubung und weitere Methoden an, um die Behandlung für den Patienten möglichst stressfrei zu gestalten. Mehr erfährst Du in unserem Zahnarztangst-Ratgeber – vielleicht wäre das eine gute Lektüre für Deinen Freund.
Liebe Grüße 🙂
Der Artikel ist echt interessant, auch der verlinkte zum Thema, dass Mundbakterien depressiv machen können! Ich hatte ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung, dass Parodontose so stark auf den Körper wirken kann. Das motiviert mich zumindest, immer schön zur Vorsorge zu gehen 😉 Liebe Grüße, Kristin
Liebe Kristin,
vielen Dank für Dein Feedback! Es freut uns, dass Du Dich durch den Parodontitis-Ratgeber zu einer guten Mundpflege motiviert fühlst.
Liebe Grüße 🙂
Bei mir ist es so, dass meine Zähne manchmal beim Putzen ein bisschen bluten. aber ich habe sonst keine anderen Parodontitis Symptome. Also Zahnfleisch sieht sonst normal aus und auch keine Schmerzen. Kann das einfach nur an meiner Zahnbürste liegen, das die vielleicht zu hart ist?
Lieber Tarek,
das kann durchaus an Deiner Zahnbürste liegen und muss nicht unbedingt Gingivitis oder Parodontose sein. Wenn die Borsten zu hart sind und/oder Du beim Zähneputzen zu fest aufdrückst, kann es zu Zahnfleischbluten kommen. Am besten wechselst Du auf eine Zahnbürste mit weichen Borsten oder eine Elektrozahnbürste. Wenn das Zahnfleischbluten dann immer noch auftritt, solltest Du die Zahnarztpraxis aufsuchen.
Liebe Grüße 🙂
Hi zusamen, kann man Parodontose selbst behandeln? Wenn ja, wie am besten?
Hallo Vanesssa,
ja, gegen Parodontose kann man selbst viel tun. Antientzündliche Lebensmittel und längere Essenspausen unterstützen den Behandlungserfolg bei einer Zahnbettentzündung.
Hier ein paar schnelle Tipps:
– zweimal am Tag gründlich Zähne putzen
– mit Zahnseide die Zahnzwischenräume sauber halten
– schwer erreichbare Stellen im Mund mit alkoholfreien Mundspüllösungen spülen
– sowie Zahnspangen und Zahnprothesen reinigen, da sich auch dort Plaque bilden, die auf die Zähne übergehen können
Ganz liebe Grüße