Zahnschmerzen in der Schwangerschaft: Ursachen, Folgen, Behandlung und Hausmittel
Plötzliche Zahnschmerzen in der Schwangerschaft sind noch einmal ein Spezialfall. Es ist nicht jede Behandlung möglich, um die Gesundheit von Deinem Baby nicht zu gefährden. Du solltest die Schmerzen auf jeden Fall von Deinem Zahnarzt kontrollieren lassen.
Lies im Ratgeber, welche Ursachen Zahnprobleme in der Schwangerschaft haben und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Zudem geben wir Dir Tipps zur Linderung der Zahnschmerzen mit Hausmitteln.
Das Wichtigste in Kürze 🤓
- Wie kommt es zu Zahnschmerzen in der Schwangerschaft?
Bei Schwangeren kommt es oft zu Zahn- und Zahnfleischproblemen, weil das Zahnfleisch stärker durchblutet wird. Die Ursache dafür liegt in der hormonellen Umstellung während der Schwangerschaft. Erfahre hier weitere Gründe, warum es zu Zahnschmerzen in der Schwangerschaft kommt.
- Lassen sich Zahnschmerzen in der Schwangerschaft behandeln?
Die meisten Behandlungen beim Zahnarzt sind auch während einer Schwangerschaft möglich. Auf bestimmte Diagnoseverfahren, wie Röntgenaufnahmen, wird selbstverständlich verzichtet, um die Gesundheit von Deinem Baby nicht zu gefährden. Lies hier, welche Behandlungen gegen Zahnschmerzen in der Schwangerschaft möglich sind.
- Welche Hausmittel helfen bei Zahnschmerzen in der Schwangerschaft?
Zu Linderung der Zahnschmerzen wirken beispielsweise Kamillen- oder Salbeitee sehr gut. Auch Gurgeln mit Salzwasser und Kühlkompressen auflegen, kann helfen. Erfahre hier, welche Hausmittel gegen Zahnschmerzen in der Schwangerschaft helfen.
Inhaltsverzeichnis
Wie kommt es zu Zahnschmerzen in der Schwangerschaft?
Aufgrund des veränderten Hormonhaushalts wird das Zahnfleisch während der Schwangerschaft stärker durchblutet. Das kann zur Folge haben, dass Dein Zahnfleisch anschwillt oder es sogar zu Zahnfleischbluten kommt. Damit geht auch ein höheres Risiko einer Zahnfleischentzündung einher.
❗️ Hinweis: 60 – 75 % der schwangeren Frauen leiden unter einer Schwangerschaftsgingivitis. Bei Verdacht auf eine Zahnfleischentzündung solltest Du Dich Deinem Zahnarzt in jedem Fall vorstellen.
Neben der stärkeren Durchblutung vom Zahnfleisch ist auch das Risiko für Karies höher. Zahnprobleme, die schon vor der Schwangerschaft bestanden, können sich dann verstärken.
Ein weiterer Grund, warum es zu Zahnschmerzen in der Schwangerschaft kommen kann, ist die Übelkeit, die viele Schwangere plagt. Bei starker Schwangerschaftsübelkeit kann es zu sensiblen Zähnen kommen, denn die Magenflüssigkeit schädigt den Zahnschmelz.
Folgen von Zahnschmerzen und Schwangerschaftsgingivitis
Sowohl Zahnschmerzen als auch eine Schwangerschaftsgingivitis bringen Folgen mit sich. Allgemein sind Zahnschmerzen in der Schwangerschaft schädlich für das Kind und die werdende Mutter. Zahnschmerzen wie auch andere Schmerzen schwangerer Frauen lösen Stress aus und der überträgt sich auch auf das Ungeborene.
Durch eine Schwangerschaftsgingivitis kann sich das Risiko für Früh- oder Fehlgeburten erhöhen. Bleibt die Zahnfleischentzündung unbehandelt, gelangen die Bakterien durch den Blutkreislauf zum Kind.
Behandlung der Zahnschmerzen in der Schwangerschaft
Leidest Du als Schwangere unter Zahnschmerzen, solltest Du Dich auf jeden Fall Deinem Zahnarzt vorstellen. Er kann mögliche Behandlungen einleiten. Zunächst kann eine professionelle Zahnreinigung helfen. Solltest Du weiterhin Schmerzen haben, sind weitere Schritte notwendig. Dazu gehört z. B.:
- eine Betäubung und
- Wurzelkanalbehandlung
Eine lokale Betäubung ist grundsätzlich möglich. Über das eingesetzte Betäubungsmittel entscheidet der Arzt.
❗️ Hinweis: Auf das Röntgen von Schwangeren wird auch in der Zahnarztpraxis, so weit es geht, verzichtet. Erst wenn alle anderen Möglichkeiten der Diagnostik ausgeschöpft sind, wird zu diesem Verfahren übergegangen.
In unvermeidbaren Fällen kann es auch zu einer Wurzelkanalbehandlung kommen. Das kann beispielsweise bei eitrigen Entzündungen im Kiefer der Fall sein. Dann besteht eine Gefahr für das Ungeborene. Allerdings wird die Behandlung nur zur Schmerzlinderung begonnen. Der Zahn wird lediglich provisorisch verschlossen. Die Wurzelkanalfüllung folgt erst nach der Geburt des Kindes.
Video: Alles Wichtige zu Zahnschmerzen bei Schwangeren
Schmerzmittel gegen Zahnschmerzen in der Schwangerschaft
Nach Rücksprache mit Deinem Zahnarzt kannst Du die bekannten Schmerzmittel gegen Deine Zahnschmerzen einnehmen. Das sind z. B.
- Paracetamol und
- Ibuprofen
Paracetamol kannst Du bei akuten Schmerzen einnehmen. Ibuprofen wirkt zusätzlich entzündungshemmend. Du solltest Tabletten mit diesem Wirkstoff ab der 28. SSW nicht mehr einnehmen, denn Ibuprofen kann wehenhemmend wirken.
❗️ Hinweis: Acetylsalicylsäure ist auch schmerzlindernd. Von der Einnahme in der Schwangerschaft raten Ärzte allerdings ab, da sie die Gesundheit und Entwicklung von Deinem Baby negativ beeinflussen kann.
Hausmittel gegen Zahnschmerzen in der Schwangerschaft
Möchtest Du keine Schmerztabletten einnehmen, kannst Du auch Hausmittel gegen Zahnschmerzen zur Linderung nutzen. Teesorten, wie Kamillen– und Salbeitee bieten sich beispielsweise an. Beides kannst Du einige Minuten im Mund gurgeln. Kamillentee kannst Du auch trinken, wenn Dir übel ist.
❗️ Hinweis: Nicht jeder Tee eignet sich, um Zahnschmerzen in der Schwangerschaft zu behandeln. Ingwertee darfst Du nicht zu häufig nutzen, da er eine wehenfördernde Wirkung hat.
Tee gegen Zahnschmerzen
Als Alternative zu Tee kannst Du mit Kümmel– oder Teebaumöl gurgeln. Sie wirken entzündungshemmend und helfen gegen starke Zahnschmerzen. Teebaumöl solltest Du immer verdünnen. Gebe 5 Tropfen auf 250 ml Wasser.
Kümmel- und Teebaumöl
Arnika-Globuli, wie die von Keine Produkte gefunden. und DHU, können ebenfalls gegen die Zahnschmerzen helfen. Die lösen sich nach kurzer Zeit im Mund auf. Du solltest Dich stets an die empfohlene Tagesdosis halten.
Arnika-Globuli
Auch Salzwasser gilt als gutes Hausmittel gegen Zahnschmerzen in der Schwangerschaft. Fülle Dir lauwarmes Wasser in ein Glas und gib etwas Salz dazu. Rühre es kurz um und gurgele anschließend.
Zudem kann es helfen, die betroffenen Stellen äußerlich zu kühlen. Mit einer kühlenden Kompresse oder einem Eispack in ein Handtuch eingewickelt kannst Du Dir Linderung verschaffen. Du kannst auch probieren, die Eiswürfel im Mund schmelzen zu lassen.
Zahnschmerzen in der Schwangerschaft vorbeugen
Aufgrund möglicher Komplikationen in der Schwangerschaft solltest Du Zahnschmerzen, so gut es geht, vorbeugen. Dazu gehört die regelmäßige Kontrolle Deiner Zähne und des Zahnfleischs beim Zahnarzt. Am Anfang der Schwangerschaft solltest Du einen Kontrolltermin in der Zahnarztpraxis Deines Vertrauens wahrnehmen. Zusätzlich kann auch eine professionelle Zahnreinigung helfen, Karies vorzubeugen. Zur Vorsorge ist zusätzlich eine zuckerarme Ernährung wichtig.
👍 Tipp: Leidest Du unter starker Schwangerschaftsübelkeit, spüle Deinen Mund gründlich mit Wasser, nachdem Du Dich übergeben musstest.
Generell solltest Du natürlich besonders in der Schwangerschaft auf eine gute Mundhygiene achten. Dazu gehört es, dass Du Deine Zähne regelmäßig und gründlich putzt. Doch auch Produkte, wie eine alkoholfreie Mundspülung, eine weiche Zahnbürste und Zahnseide, sind wichtige Hilfsmittel bei der Mundhygiene. Erhalte hier noch mehr Zahnpflege-Tipps.
FAQ zum Thema: Zahnschmerzen in der Schwangerschaft
Bei Zahnschmerzen in der Schwangerschaft kannst Du einiges tun. Zur ersten Linderung hilft Salbei- oder Kamillentee. Auch Kühlkompressen und das Gurgeln von warmem Salzwasser können die Schmerzen lindern. All das ist für Dein Baby ungefährlich. Doch um die Ursache zu finden, solltest Du Dich als Schwangere Deinem Zahnarzt vorstellen. Er kann bestimmte Behandlungen einleiten.
Zahnschmerzen in der Schwangerschaft entstehen durch die stärkere Durchblutung des Zahnfleischs. Es kann zu Zahnfleischbluten oder Entzündungen kommen. In der Folge schmerzen auch die Zähne und es erhöht sich das Risiko für Karies. Zudem werden die Zähne empfindlicher durch das Erbrechen bei der Schwangerschaftsübelkeit.
Auch bei schmerzenden Zähnen während der Schwangerschaft kannst Du auf Schmerztabletten mit dem Wirkstoff Ibuprofen oder Paracetamol zurückgreifen. Allerdings solltest Du die nur in Absprache mit Deinem Arzt einnehmen. So gehst Du sicher, dass die Mittel Deiner Gesundheit und der von Deinem Kind nicht schaden.
Du kannst zu jeder Zeit Deiner Schwangerschaft Zahnschmerzen kriegen. Es kann schon in der Frühschwangerschaft zu Schmerzen kommen, aber auch kurz vor der Geburt sind Zahnprobleme möglich. Achte besonders in dieser Zeit auf eine gute Mundhygiene und eine ausgewogene Ernährung.
Quellen und weiterführende Links
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9 KommentareHast Du selbst Erfahrungen mit diesen Thema gemacht, hast eine Frage dazu oder möchtest uns bzw. unseren Lesern etwas mitteilen?
Sollte man also schon beim Kinderwunsch auf gute Zahnpflege achten?
Liebe Dayita,
Du solltest zu jeder Zeit auf eine gute Zahnpflege achten. Doch wenn Du schwanger werden möchtest, ist die Zahngesundheit besonders wichtig. Am besten lässt Du Zähne und Zahnfleisch regelmäßig von Deinem Zahnarzt checken.
Liebe Grüße 😊
Hallo zusammen! Gott sein dank hatte ich nur leichte Zahnschmerzen, die ich mit Gurgeln von Tee immer schnell in den Griff bekommen habe.
Hallo Anne,
danke, dass Du Deine Erfahrung hier teilst. Gurgeln von Kamillen- oder Salbeitee sorgt oft für Linderung bei Zahnschmerzen.
Liebe Grüße 🙂
Mir haben ganz besonders die Tipps zu den Schmerzmitteln geholfen. War mir da ziemlich unsicher und spreche das nächste Woche auch nochmal mit meiner Frauenärztin ab.
Liebe Melissa,
es freut uns, dass die Tipps zu Schmerztabletten hilfreich für Dich waren. Kläre die Einnahme unbedingt mit Deiner Ärztin, um auf Nummer sicher zu gehen.
Liebe Grüße 🙂
DAAANKE für die ganzen Tipps! Werde ich jetzt alle mal ausprobieren 🙂
ich bin vier Wochen schwanger und habe ich schldrüssungüberfunkt Problem und jetzt habe ich üben und unterkäffen Zahnschmerzen ich nehme prastamon aber das hielft nur weniger Zeit dann kommt wieder die schmerzen
Hallo liebe Nura,
wir würden dir empfehlen mit deiner Frauenärztin zu sprechen. Sie kann dir da am besten helfen und dich direkt untersuchen.
Ganz viel Erfolg & gute Besserung